Historie

Die Obermulen bestand bereits 1331 und war eine von vier Mühlen in der Marköbler Gemarkung. Die Obermühle wurde durch den Mühlgraben mit Wasser aus dem Krebsbach versorgt. Sie gehörte zum Besitz der Landgrafen von Hanau und wurde bis ins 17. Jahrhundert von verschieden Müllersfamilien betrieben.

Im 17. Jahrhundert wurde der Mühlenbetrieb von Johannes Rau übernommen und ging um 1870 durch einen Gerichtsentscheid in den Familienbesitz über. Der landwirtschaftliche Betrieb der Obermühle lief seit dem 19. Jahrhundert parallel zum Mühlenbetrieb. Es wurden verschiedenste Feldfrüchte angebaut und Milchkühe gehalten, mit denen auch die Felder bestellt wurden. Als Getreidemühle wurde die Obermühle noch bis nach dem 2. Weltkrieg von Ludwig Rau betrieben, der der letzte „echte“ Müller auf dem Hof war. Von seinen vier Söhnen fielen drei im 2. Weltkrieg.

In den 1960iger Jahren waren die kleineren Mühlen nicht mehr wirtschaftlich und so wurde auch der Mühlenbetrieb in der Obermühle eingestellt. Der verbliebene Sohn, Kurt Rau, nutzte die Räume der Obermühle als Lager- und Verkaufsräume für seinen Landproduktehandel. Getreide wurde zwar auch noch angenommen aber nicht mehr gemahlen, sondern in Silos gelagert und weiterverkauft. Auf den Feldern baute Kurt Rau vor allem Weizen, Gerste und Zuckerrüben an und hielt zuerst Milchkühe und Rinder, später Schweine. Ende der 1980iger Jahre wurde der Betrieb geschlossen und ruhte für einige Jahre.

Ab 1995 wurde das Mühlengebäude von Kurt Rau jun. und seinem Sohn Andreas Rau kernsaniert, der diese Arbeiten bis heute fortführt.

Ab 1993 wurde der landwirtschaftliche Betrieb der Obermühle verpachtet und dient seitdem als Pferdepension. Seit 2011 befindet sich der Pferdehof wieder in Familienhand und wird von Melanie Kieser, einer Enkelin von Kurt Rau, und ihrem Mann Bernd Schwabe saniert und bewirtschaftet.